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Friedensgebet für junge Menschen

Am 24. Februar, dem Jahrestag des Kriegsausbruchs in der Ukraine, haden wir zu einem ökumenischen Friedensgebet besonders für Schüler und Jugendliche eingeladen. Mehr als 100 junge Menschen beten gemeinsam für den Frieden - viele von ihnen stammten selbst aus der Ukraine. Emotionaler Höhepunkt für viele war die ukrainische Hymne, die zum Schluss des Gottesdienstes als Zeichen der Solidarität gespielt wurde.
Hoffnung auf Frieden: Schülerinnen mit der Ukraine-Flagge im Kreuzgang des Bonner Münsters
Datum:
24. Feb. 2023
Von:
Christian Jasper

Lichter der Solidarität und der Hoffnung auf Frieden im Bonner Münster

Junge Menschen zum Gebet versammelt

Mehr als 100 Schülerinnen und Schüler haben am 24. Februar Vormittag ein ökumenisches Friedensgebet im Bonner Münster gefeiert – viele von ihnen stammten selbst aus der Ukraine. Anlass war der Angriff auf die Ukraine vor genau einem Jahr, der mittlerweile mehr als 200 000 Tote gefordert und Millionen von Menschen zur Flucht gezwungen hat.

Emotionaler Höhepunkt für viele war die ukrainische Hymne, die zum Schluss des Gottesdienstes als Zeichen der Solidarität gespielt wurde. Auch sonst bot das Gebet gleichermaßen Raum für Dankbarkeit und Hoffnung wie für Schmerz und Traurigkeit. Stadtjugendseelsorger Christian Jasper begrüßte die versammelte Gemeinde auf Deutsch und Ukrainisch. Er zitierte die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten, Olena Selenska, die lieber von ihrer Hoffnung auf den Sieg des Guten spreche als von der Erschöpfung. Gleichwohl seien beide Gefühle im Angesicht des grausamen Angriffskrieges völlig verständlich. Der ständige Ausnahmezustand zermürbe viele Menschen. Neben aller militärischen und politischen Unterstützung der Menschen in der Ukraine sei es daher wichtig, niemanden mit seinen Sorgen allein zu lassen. Die evangelische Pfarrerin und Schulseelsorgerin Lea Wangen wies auf den Regenbogen im Apsismosaik des Bonner Münsters als Symbol auch für Frieden, weil Gott seinen Bund nicht löse.

Um ihrer Hoffnung auf Frieden und Lichtblicke Ausdruck zu verleihen, waren alle Gottesdienstteilnehmer eingeladen, eine Kerze zu entzünden.

Im Anschluss kamen die ukrainischen Schülerinnen und Schüler zu Frühstück und Austausch im Gangolfsaal zusammen. Viele zeigten sich froh und dankbar, den Jahrestag des Kriegsbeginns gemeinsam verbringen zu können.

 

Erzbistum Köln unterstützt Geflüchtete mit caritativen und pastoralen Hilfsmaßnahmen

Kölner Dom wird illuminiert

Bereits seit dem Beginn des Krieges engagiert sich die Kirche von Köln verstärkt für die Menschen in der Ukraine und bietet mit der „Aktion Neue Nachbarn“ Schutz und Unterstützung für Geflüchtete aus dem Kriegsgebiet. Auch Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki ist mit seinen Gedanken bei den vielen Betroffenen, die Familie, Freunde und ihre Heimat verloren haben: „Dieser erbarmungslose Krieg hat unbegreifliches Leid über die Menschen in der Ukraine gebracht. Durch die „Aktion Neue Nachbarn“ und andere Hilfeleistungen des Erzbistums versuchen wir diese Not ein wenig lindern zu helfen. Die schmerzvollen und traumatischen Erlebnisse, von denen die geflüchteten Menschen berichten, bleiben aber Stachel im Fleisch und Aufruf an uns alle, alles daran zu setzen, den barbarischen Krieg in der Ukraine zu beenden.“

Flucht nach Deutschland – Neue Nachbarn im Erzbistum Köln 

Seit Kriegsbeginn sind laut Bundesministerium für Bildung und Forschung mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen, davon rund 214.000 nach Nordrhein-Westfalen. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. Die Flüchtlings- und Nachbarschaftshilfe „Aktion Neue Nachbarn“ unterstützt mehrere zehntausend Geflüchtete auf dem Gebiet der Erzdiözese Köln.

Die 2014 gegründete Initiative, in der sich mehr als 11.000 Ehrenamtliche engagieren, setzt dabei auf ihre bewährte Infrastruktur: 20 hauptamtlich tätige Integrationsbeauftragte dienen als Ansprechpersonen für zahlreiche sozial engagierte Menschen in den Stadt- und Kreisdekanaten. Sie helfen dabei, die Integration von Geflüchteten im Erzbistum Köln zu fördern, die Bedarfe von Flüchtlingen stärker in das Bewusstsein zu rücken sowie kirchliche und nicht-kirchliche Initiativen zu vernetzen.

„Für die Aktion Neue Nachbarn sind die kirchlichen Strukturen in Pfarrgemeinden und die caritativen Dienste enorm wichtig. Hier kommen viele Ehren- und Hauptamtliche verbunden mit zahlreichen professionellen Unterstützungsmöglichkeiten wie Migrationsberatungsstellen, Bildungswerken, Kindergärten, Schulen oder Beschäftigungsbetrieben zusammen“, erklärt Dr. Frank Johannes Hensel, Leiter der Aktion Neue Nachbarn im Erzbistum Köln und Direktor des Diözesan-Caritasverbandes.

Beratungsangebote für Geflüchtete aus der Ukraine

Um den großen Zuzug von Menschen aus der Ukraine meistern zu können, haben katholische Kirchengemeinden und Organisationen im Rahmen der „Aktion Neue Nachbarn“ spezielle Angebote für ukrainische Geflüchtete entwickelt sowie bewährte Hilfsmaßnahmen ausgebaut. Dazu gehören auch über 40 Willkomenscafés als Anlaufstellen für Menschen mit Fluchtgeschichte. Hilfe leisten dabei auch die „alten“ Nachbarn. Hierzu zählen Menschen, die im Zuge von Krieg und Gewalt aus dem Nahen Osten und Afrika nach Deutschland gekommen sind und durch die „Aktion Neue Nachbarn“ eine neue Heimat im Erzbistum Köln gefunden haben.

Eine dieser Unterstützungsmöglichkeiten ist ein speziell auf Ukrainerinnen und Ukrainer zugeschnittenes Beratungsangebot in Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen im Rhein-Sieg-Kreis und Köln. Diese bieten Geflüchteten Gesprächs- und Beratungsangebote sowie Übersetzungshilfen an. Auch die psychosoziale Beratung in katholischer Trägerschaft wurde massiv ausgebaut, um den durch die Flucht traumatisierten Menschen Halt geben zu können. Weitere durch die „Aktion Neue Nachbarn“ geförderte Initiativen sind Hilfsangebote der Caritas-Fachdienste Integration und Migration für gehörlose Menschen aus der Ukraine oder der Ausbau von Sprachkursen in den Bildungswerken des Erzbistums Köln.

Finanzielle Soforthilfe für Hilfsprojekte in der Ukraine 

Auch innerhalb der ukrainischen Landesgrenzen sind viele Frauen, Männer und Kinder auf der Flucht. Mit mehr als 500.000 Euro Soforthilfe hat die Diözesanstelle Weltkirche-Weltmission des Erzbistums Köln Hilfsmaßnahmen in der Ukraine unterstützt. Die Spendengelder wurden insbesondere für die medizinische Verpflegung von Kriegsopfern eingesetzt. Auch Projekte in ostukrainischen Städten wie Donezk und Odessa, die besonders umkämpft werden, haben Spendengelder aus dem Erzbistum Köln erhalten.

Friedensgebete im Erzbistum Köln 

Neben zahlreichen caritativen Maßnahmen finden im Erzbistum Köln auch pastorale Angebote für den Frieden in der Ukraine statt. Seit März letzten Jahres wird im Kölner Dom an jedem Werktag zur Mittagsstunde ein Friedensgebet gesprochen. Das sonntägliche „Chorgebet am Abend – Gebet in den Sorgen unserer Zeit“ widmet sich besonders der Bitte um Frieden und Versöhnung im Kriegsgebiet. Beide Gebetsformate werden live von Domradio.de übertragen.